: So heißt nicht nur Rob Reiners Tragikomödie mit Jack Nicholson und Morgan Freeman in Deutschland, so könnte man auch die Bilanz des „Tatort“-Jahres 2013 treffend untertiteln. Wie immer gab es bei insgesamt 36 ausgestrahlten neuen Folgen der öffentlich-rechtlichen Krimireihe Highlights, Ausfälle und viel Mittelmaß – doch wie 2012, als die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr das Jahr mit dem kultverdächtigen Sidekick Gisbert (Fabian Hinrichs) im „“ hochkarätig abrundeten, ist auch 2013 der letzte „Tatort“ des Jahres der beste. Das kommt nicht von ungefähr: Drehbuchautor Sascha Arango, der in der Vergangenheit unter anderem die Skripts zu erstklassigen Fadenkreuzkrimis wie „Der kalte Tod“ oder „Borowski und die Frau am Fenster“ schrieb, bekam vom NDR auch für Andreas Kleinerts Kieler „Tatort: Borowski und der Engel“ wieder große Freiheiten für seine Geschichte eingeräumt und zahlt dieses Vertrauen eindrucksvoll zurück. Arango konzipiert einen herausragenden, bis zur letzten Minute fesselnden und bärenstark besetzten Sonntagabendkrimi, der mit mehreren eisernen „Tatort“-Prinzipien bricht und die reiheninterne Spitzenposition des Krimis aus der Fördestadt – der seit Jahren nicht mehr enttäuscht hat – in bemerkenswerter Manier zementiert. Die Altenpflegerin Sabrina Dobisch (Lavinia Wilson), die bei Pflegebedürftigen auf Hausbesuch geht, beobachtet aus dem Fenster ihrer Wohnung, wie eine Katze überfahren wird. Die Katzenbesitzerin bricht in Tränen aus, während ihr ihre Mitmenschen am Unfallort tröstende Worte spenden.
Der erste „Borowski“ führte den norddeutschen Fahnder einst in die Kieler Werft, es folgten Einsätze auf einer Skadinavienfähre, im Umfeld der Kieler Landespolitik und der dänischen Minderheit in Schleswig. Fall des Ermittlers „Borowski und der Engel“ spielt wiederum mitten in der Geburtstadt des Schauspielers Milberg: in Kiel. Die Altenpflegerin Sabrina Dobisch wird Zeugin eines Verkehrsunfalls und versucht beherzt, das Leben des jungen Fußgängers Christian van Meeren zu retten. Kommentar hinzufügen. Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet.
Tatort Borowski Und Der Himmel Über Kiel
Soviel Aufmerksamkeit wird Dobisch nur selten zuteil: Die junge Frau lebt vereinsamt und geht fast nur zur Arbeit vor die Tür. Als einer der von ihr betreuten Senioren verstirbt, steckt sie kurzerhand seine schwarze Katze in ihre Handtasche, um sie auf offener Straße freizulassen, einen Verkehrsunfall zu provozieren und so als vermeintlich Trauernde erneut im Mittelpunkt zu stehen. Doch ihr Plan geht schief: Die Autofahrerin Doris Ackermann (Leslie Malton) kann dem Tier ausweichen und rast stattdessen in die Fensterfront eines Blumengeschäfts, in dem Bankierssohn Christian von Meeren (Martin Bruchmann) gerade einen Blumenstrauß kauft und vom Fahrzeug erfasst wird. Gedankenschnell begibt sich Dobisch an die einsturzgefährdete Unglücksstelle, wo von Meeren in ihren Armen verstirbt.
Borowski Und Der Himmel Über Kiel
Als sie von den Kieler Hauptkommissaren Klaus Borowski (Axel Milberg) und Sarah Brandt (Sibell Kekilli) zum Tathergang befragt wird, spielt sie das Unschuldslamm – und sagt aus, die schwerverletzte Autofahrerin sei absichtlich auf den Verstorbenen zugerast. Schon bald wird sie von der Lokalpresse für ihren Mut gefeiert Wenn das „Tatort“-Drehbuch aus der Feder von Sascha Arango stammt, ist zweierlei gewiss: Die erzählte Geschichte ist nicht nur hochkarätig sondern auch außergewöhnlich.